Krankheiten - Vergiftungen
Allgemeine Vergiftungen
Es kommt relativ häufig vor, dass Enten Dinge fressen, die für uns Menschen nicht zuträglich wären. Besonders Gartenpflanzen wird oft Giftigkeit nachgesagt (Beispiele: Eibe, Krokus). Dies ist nur teilweise wahr, oft sind nur Pflanzenteile giftig, oder nur eine bestimmte Art der Pflanzen ist für Menschen/Tiere schädlich, oder es existiert ein bestimmter Zeitraum (Jahreszeit), in dem die Pflanze gefährlich ist. Weiterhin kommt hinzu, dass die "Giftwirkung" sehr unterschiedlich sein kann, da reicht das Spektrum von leichtem Unwohlsein über Brechdurchfall bis hin zum Exitus. Ausserdem kann die Wirkung eines speziellen Gifts bei Menschen ganz anders ausfallen als bei Enten.
Langer Rede kurzer Sinn: Keine Panik!
Normalerweise wissen die Watschler selber ganz gut, was ihnen bekommt, und fressen nichts was ihnen schadet. Leider bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel.
Bleivergiftung
Zitat aus "Der Widersinn der Jagd", Kapitel über Bleischrot:
"Viele Wasservögel nehmen diese Bleikügelchen bei der Nahrungsaufnahme zusammen mit den Insekten und Algen auf. Besonders betroffen sind die Enten, denn zur Verdauung brauchen sie kleine Kieselsteine, die sie vom Boden aufnehmen und schlucken ... Werden diese Schrote von den Wasservögeln geschluckt, zersetzt die Magensäure das Blei in lösliches Bleisalz, das in den Blutkreislauf gelangt und sich in den Nieren und der leber anreichert und dadurch zu einer schweren, möglicherweise tödlich verlaufenden Vergiftung führt.
Tiere, die unter Bleivergiftung leiden, werden flugunfähig; die Flügel hängen schlaff am Körper herab und die Füsse können das Körpergewicht nicht mehr tragen ... Eine Bleivergiftung kann zu Muskellähmungen führen. Diese wirken sich in Form einer reduzierten peristaltischen Tätigkeit auch auf den Darm aus. Die Folge sind Verdauungsstörungen, die Gallenblase bläht sich auf, die Ausscheidungen werden grün und wässrig."
Von den beschriebenen Symptomen hört man immer wieder, es ist eine Möglichkeit, die man nicht ausschliessen sollte.
Vergiftungen durch Mäuse- oder Rattengift
Mäusegift - Forumsbeitrag von Bernd am 28.Sept.2002
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Wiederholt erhalte ich derzeit Nachricht über plötzliches Ableben bis dahin munterer Laufenten in Kleingärten. Der Tod tritt rasch ein und ist erkennbar sehr qualvoll.
Der Grund: Giftweizen, unsachgemäß gegen Mäuse ausgelegt, die jetzt im Herbst unsere Gärten und Häuser erobern, oder auch der Verzehr von durch Giftweizen vergifteter Mäuse. Ein Korn reicht!
Ausserdem kann Giftweizen auch dann lebensgefährlich sein, wenn er für die Enten nicht zugänglich ist, sie nehmen ihn mit den toten Mäusen auf.
Nicht weniger gefährlich ist Mäuse- und Rattengift auf Cumarinbasis, hier tritt der Tod unauffällig ein, das Siechtum zieht sich oft über Tage hin, die Enten sterben an inneren Blutungen.
Vorschlag: Schlag- oder Lebendfallen gegen Mäuse und Ratten einsetzen.
Mäuse und Ratten sind Zwischenwirte des Spulwurms, ihre Flöhe Zwischenwirt des Bandwurms, also zum Verzehr nur bedingt zu empfehlen.
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