Haltung
Ideale Gruppenzusammensetzung
Enten sind Gruppentiere, sollten also nicht alleine gehalten werden.
Hält man ein Paar, sollte es nicht gleichgeschlechtlich sein, da es sonst zu Verhaltensstörungen kommen kann. Und auch wenn man dies nicht als Verhaltensstörung ansieht, so können zwei weibliche Enten ohne Erpel ganz schön laut werden.
Will man mehrere Tiere halten, so sollte das Verhältnis Erpel zu Enten 1:2 bis 1:3 sein.
Auch wird berichtet, dass eine Gruppe mit drei Erpeln ruhiger ist als eine mit nur zwei Erpeln
Auslauf
Die Enten heissen nicht umsonst Laufenten, sie wollen laufen und brauchen Beschäftigung.
Ich behaupte jetzt einfach mal, auf weniger als 500qm ist ein Entenpaar unterfordert.
Stall
Der Stall muss gross genug sein (mindestens eine grosse Hundehütte für ein Entenpaar), trocken, zugfrei.
Für trockene Einstreu (Stroh) muss gesorgt werden. Ausser bei sehr starker Kälte (unter -15ºC) muss nichtgeheizt werden.
Der Stall muss absolut mardersicher sein und abends stets sicher verschlossen werden.
Mit einer Türhöhe von 45 - 50cm kommen die Tiere gut zurecht.
Teich
Immer wieder kommt die Frage: Brauchen Enten einen Teich?
Die Antwort lautet einfach: Ja!
Enten sind Wasservögel. Wer Laufenten mal auf einem grösseren Gewässer beobachtet hat, weiss mit welcher Begeisterung sie schwimmen, plantschen und tauchen.
Wasser in Teichen muss geklärt oder regelmässig gewechselt werden.
Ein Biotop ist in Kombination mit Enten nicht lange ein Biotop, Tiere sowie Pflanzen werden weggeputzt.
Hat man keinen Teich zur Verfügung, muss man dennoch stets für ausreichend frisches Wasser sorgen; die Enten brauchen es zur Nahrungsaufnahme (Schnecken!) und zur Gefiederpflege.
Lucy´s erste Woche - Forumsbeitrag von Lexx
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Hallo
Ich schreib Euch meine Erlebnisse der letzten Woche, weil es mich doch recht berührt hat, wie sich meine Lucy innerhalb weniger Tage gewandelt hat. Und vielleicht kann ich Laufineubesitzern damit etwas helfen, wer weiss?
Letzten Freitag haben mein Mann und ich sie abends bei einem Züchter in unserer Nähe abgeholt. Vor lauter Freude eine Ente gefunden zu haben (wer grad selber sucht weiß was ich mein), hab ich einen kleinen (?) Fehler gemacht, ich hab mich nicht nach den bisherigen Haltungsbedingungen erkundigt. Das ist etwas was ich das nächste mal sicher tun werde, das dürfte einige Fragezeichen ersparen.
Den ersten Tag hat Lucy in ihrem Stall verbracht, eine Tür war zu, die zweite haben wir von aussen mit Hasengitter dichtgemacht und sie konnte sich mit Mulder und Scully unterhalten. Am Sonntag dann der grosse Moment, Stall auf und warten. Lucy wollte nicht raus und Mulder hat die Sache in die Hand genommen. Anlauf, rein und der Ente mal zeigen wo der Erpel die Locken hat ;). Hat nach dem dritten Mal in 10 min. geklappt, Lucy kam raus. Damit sie nicht verloren geht, blieb erstmal der Garten dicht (was zu zwei beleidigten Alten geführt hat) und der erste Schock kam. Lucy wollte nicht laufen, nach drei Metern ging ihr die Puste aus, sie saß im Gras und trötete den anderen hinterher. Ausserdem lief sie nur auf dem festen Gartenweg sicher, auf Gras war sie sehr wackelig und unsicher. Im Laufe des Tages legte das sich dann, was wohl am Konditionstraining unseres Erpels lag. Er hat sich an ihrem Nacken angeheftet und den Größenunterschied via umwerfen wettzumachen versucht. Sie hatte allerdings von l´amour den Schnabel voll und gab Gas. Dadurch kannte sie dann unseren Garten und wir wussten wie lustig ein hoppelnder Stock-Laufentenerpel aussieht. Und kamen dahinter, das ihr Auslauf wohl vorher nicht sonderlich gross und ohne Gras gewesen war. Ausserdem war sie fast mager, sie frass nur etwas Nudeln und das war´s. Erst dachte ich das ich mich evtl. täusche, hab mir dann nochmal die Bilder von Björns Homepage und anderer Laufis hier im Forum angeschaut und war mir sicher, sie ist mager. Durchfall hatte sie keinen, nur eben keinen Appetit und irgendwie keine Muskelmasse.
Als nächstes fiel mir auf, wie schlecht ihr Gefieder im Vergleich zu den anderen aussah, matt und verklebt. Gut, schließlich war sie etwa 36 Stunden im Stall gewesen und ihr Wassernapf war nicht groß genug um drin zu baden. Am Montag ging mir dann auf, das Lucy überhaupt nicht baden wollte. Ihre Federn reinigte sie nur via Schnabel ins Planschbecken und bisserl nassmachen. Ihre Füsse und ihr Schanbel waren auch ständig dreckverklebt. Wenn die anderen am Planschen waren stand sie nur daneben und tippelte nervös von einem Platschfuß auf den anderen. Erst am Dienstag saß sie mal kurz in der Wanne und hüpfte nach einer Minute wieder raus. Mittags hab ich dann beschlossen, das sie mal den Bach kennenlernen muss, also Gartentür auf und warten. Nach drei Stunden musste ich feststellen, das Mulder und Scully wohl den Weg vergessen hatten und mein Mann und ich haben die drei vorsichtig aus dem Garten getrieben. Etwas schwierig, weil Lucy da noch fast panische Angst vor Menschen hatte.
Am Bach dann das Erlebnis!!!
Erst stand sie wieder tippelnd und ängstlich trötend da (wir waren im Hintergrund), während die anderen Gas gaben. Sie wollte einfach nicht ins Wasser. Wieder war es Mulder, der Abhilfe schuf. Er erwischte sie am Flügel und PLATSCH!!!
Ich schwöre, es gibt nichts schöneres als wenn einer Ente auffällt das sie a) ein Wasservogel ist und b) SCHWIMMEN kann!
Von Minute zu Minute hat sie mehr aufgedreht. Erst etwas paddeln, dann im Schlamm gründeln und die ersten Tauchversuche. Echt ein toller Anblick. Von ihren ersten Bachbesuchen kam sie patschnaß zurück, baden und einfetten will halt gelernt sein.
Jetzt, nach einer Woche, rennt sie vor den anderen her (ohne schnaufen), badet für ihr Leben gern (auch im Planschbecken), putzt sich richtig, frisst wie ein Scheunendrescher (nicht nur Nudeln) und lässt mich schon auf einen Meter an sich ran ohne ängstlich zu tröten (am Anfang ging bei 5 Metern das Geschrei los), vermutlich weil ich sie in ruhe lass und sie sieht, das Mulder und Scully mir vertrauen. Sie hat jetzt schon etwas zugenommen und ihr Gefieder glänzt. Dreckiger Schnabel und Füße gehören auch der Vergangenheit an. Am meisten haben dazu wohl meine zwei Alten beigetragen, mit Scully durchwühlt sie jedes Eck im Garten, lässt sich von ihr die besten Leckereien zeigen und Mulder wartet jetzt immer auf sie, wenn sie mal den Anschluß verliert (Dienstag ist sie noch zweimal im Bach vergessen worden und ich hab sie mit den beiden Anderen abgeholt). Sie geht auch schon allein in ihren Stall und Mulder schläft heute das erste mal bei ihr (Scully steht glaub ich kurz vor Brutbeginn), jedenfalls saß er vorhin von selbst bei ihr drin.
Nichts erinnert mehr an das Häufchen Ente, das Sonntag zum ersten mal unsicher durch unseren Garten gewackelt ist.
Diese Erfahrung wollt ich einfach mit Euch teilen, auch wenn es geschrieben nicht so toll klingt wie es anzuschauen war.
Liebe Grüsslis... Lexx
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Zaun
Ein Zaun soll die Enten drinnen und andere Tiere draussen halten. Um diesen Zweck zu erfüllen, sollte die Höhe bei 1,8m liegen, niedrigere Zäune überwinden in Panik aufflatternde Laufenten und wildernde Hunde. Der Zaun muss dicht sein.
Wenn man einen mobilen Zaun benötigt, eignet sich am besten Elektro-Geflügelzaun. Enten bleiben meist auch ohne Strom zuverlässig drinnen, mit Energie versorgt muss er nur werden, wenn er Feinde von aussen abhalten soll.
Um Küken einzuzäunen, eignet sich am besten sog. Kotgrubengitter.
Von der Verwendung von Vogelschutznetz zum Zaunbau ist abzuraten; abgesehen davon, dass es Feinde von draussen nicht zuverlässig abhalten kann, besteht die Gefahr dass sich Enten, aber besonders Küken und auch andere Kleintiere wie z.B. Igel oder Kröten darin lebensgefährdend verheddern.
Gefahren
Laufenten haben kaum Mittel, sich gegen einen Angriff zur Wehr zu setzen. Gefahr droht unter anderem von:
- wildernden Hunden (Abhilfe: dichter Zaun)
- Mardern, Füchsen (Abhilfe: zuverlässig abends in den Stall)
- Raubvögeln
- Autos (Abhilfe: dichter Zaun)
- zu steilen Teichufern
- Schnecken (Abhilfe: junge Enten nicht mit zu grossen Schnecken füttern, Wasser bereitstellen)
Die Gefahr, dass Laufenten an giftigen Gartengewächsen Schaden nehmen, ist eher als gering einzustufen.
Erstickungsgefahr bei Schnecken
Besonders bei jungen Enten besteht die Gefahr, dass sie sich bei grossen Schnecken übernehmen. Die Schnecke bleibt der Ente im Hals stecken, in der Folge erstickt die Ente.
Gegenmassnahmen:
- Schnecke im Hals nach oben oder unten massieren
- Schnecke mit Pinzette entfernen
- immer genügend Wasser bereitstellen, dass die Ente gut vor- bzw. nachspülen kann
Meine Enten sind so scheu
Von frisch gekauften Enten hört man leider oft, dass sie sehr scheu sind.
Ob das am individuellen Charakter der Tiere oder am Vorbesitzer liegt, kann man nicht definitiv sagen.
Solche Tiere sind oft ein Bild des Jammers, tagelang sitzen sie zitternd zusammengedrängt in einer Ecke ihres neuen Zuhauses.
Das Rezept heisst hier: Viel Geduld.
Wenn sie wirklich zittern, für ausreichend Wärme sorgen. Futter anbieten, dass sie es leicht erreichen können, auch Wasser muss selbstverständlich vorhanden sein. Wenn man merkt, dass sie das Futter annehmen, kann man es stückweise etwas weiter weg aufstellen, schliesslich vor dem Stall deponieren. Aber immer in kleinen Schritten, Geduld!
Falls sie sich im Garten verstecken, muss man immer dafür sorgen, dass sie abends im Stall sind.
Mir ist kein Fall bekannt, wo Enten dauerhaft scheu geblieben wären.
Im Gegenteil, spätestens nach einigen Monaten haben sie ihr Reich voll im Griff, Katzen, Hunde und anderes Kleingetier muss nach ihrer Pfeife tanzen ;-)
Wie bekomme ich meine Ente handzahm
Laufis sind zwar domestiziert, aber trotzdem keine Kuschel- oder Streicheltiere.
Das Maximum dessen, was man unter normalen Umständen erreichen kann ist, dass sie aus der Hand fressen.
Erreichen lässt sich das durch viel Geduld und ruhigen Umgang. Man findet heraus, was sie gerne mögen, und lockt sie mit den (zuerst hingeworfenen) Leckerbissen immer näher heran, bis sie das Futter aus der Hand nehmen.
Forumsbeitrag von Detlef
... auf die Frage, wie man Enten streichelzahm bekommt. |
Um sie so zahm zu bekommen, wie Du das möchtest, müsstest Du sie vom Ei weg aufziehen.
Aber selbst dann funktioniert es anscheinend nicht immer.
Wenn Du soviel Zeit hast (keine eigenen Kinder oder Beruf) und kleinere Abstriche in der Hygiene Deiner Umgebung in Kauf nehmen willst (verschissener Fussboden in den Wohnräumen), dann kann ich Dir das nur empfehlen, es macht viel Freude!
Laufis sind i.d.R. nun mal keine Streicheltiere (wie z.B. Katzen). Es klappt wunderbar bei Eva Maria, auch Bjoern z.B. hatte einen Erpel zum besten Freund und gelegentlich gelang es wohl auch anderswo. Das ist aber m.W. nicht zu erzwingen und nicht wirklich trainierbar. Ich glaube, daß hier immer besondere Umstände zusammentrafen, die sich nicht so einfach wiederholen lassen. Oder haben dieselben Entenbesitzer, denen das einmal gelang, das "reproduzieren" können? Erst wenn das der Fall wäre, könnte man unterstellen, daß es eine Art Rezept gibt, wie man Laufis handzahm bekommt. Es unbedingt erzwingen zu wollen, hilft auf jeden Fall gar nix. Auch unsere Einzelküken (siehe Antwort auf Deinen anderen Beitrag), die wir wirklich mit viel Kontakt zu uns aufziehen mußten, interessierten sich später nicht sonderlich für uns. Wir fanden's nicht weiter schlimm.
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Was müssen Laufenten tun, um 'zahm' zu sein? - Forumsbeitrag von Anneliese |
Unsere lieben es, im Garten 'bei Fuß' zu laufen, so nah, dass sie Kontakt zu unseren Beinen haben.
Lucky liebt es z.Zt., zwischen den Füßen mitzulaufen, und pickt bei jedem Schritt mal rechts, mal links auf den Schuh.
Wenn Gefahr droht (z.B. Flugzeug oder großer Vogel am Himmel) klopfen sie an die Terrassentüre, bis jemand erscheint und 'einfach da' ist.
Ist eine der Laufenten in Bedrängnis oder krank, rennt die zweite aufgeregt von Tür zu Tür und klopft, bis jemand mitkommt.
Kommt man nach stundenlanger Abwesenheit nach Hause, kommen sie laut schnatternd angerannt. Setzt man sich dann in die Hocke, picken sie ganz zart auf die Wange, auf die Nase oder auf den Ohrring und quaken ganz leise dabei.
Sind sie müde, ist es für sie das Höchste, wenn man eine kleine Kaffeepause einlegen kann und sich auf die Terrasse setzt. Nach einem kurzen, intensiven Putz legen sie sich in unmittelbare Nähe und schlafen.
Unsere Laufenten lieben es, im Garten ihre eigenen Wege zu gehen. Doch in regelmäßigen Abständen kommen sie angerannt, erzählen laut schnatternd etwas und gehen dann wieder weiter. Sie suchen immerwieder Kontakt, kurz, aber intensiv.
Wichtig ist, dass man ihnen Ruhe vermittelt. Die Hände bieten wir Ihnen nur zur Kontaktaufnahme an, nach ihnen zu greifen mögen sie nicht.
SIND SIE ZAHM? Wir freuen uns, dass sie genau so sind, wie sie sind.
Liebe Grüße - Anneliese
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Der Widerspenstigen Zähmung - Forumsbeitrag von Bjoern |
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Auch ich hab mal einen Erpel aufgezogen (als er ganz klein war, hat er sogar bei mir im Hemd gewohnt).
Ich weiss nicht, wie Prägung präzise definiert ist, Tatsache ist aber, dass er das Zusammensein mit mir/uns der Gesellschaft der anderen Enten vorgezogen hat. Er hat abends mit uns ferngesehen, separat geschlafen und ist wenn immer möglich mit uns mitgezogen (selbst Autofahrten waren kein Problem). Beim Baden schwamm er neben mir her oder sass auf meiner Schulter.
Bis zu seinem frühen Tod mit 1 1/2 Jahren (der mir damals wirklich sehr naheging) waren wir die dicksten Freunde.
Er hat sich schon in die Entengruppe integriert und auch zwei Entendamen erobert, aber wie gesagt, lieber war er mit uns zusammen.
Zu dem Punkt Handaufzucht möcht ich aber auch bemerken - so schön sich das anhört von wegen wunderbarer Freundschaft - es kostet sehr viel Zeit, und es ist sehr deprimierend wenn das Tier dann stirbt. Deshalb werde ich künfig solche Experimente nicht mehr machen, und bitte auch alle anderen sich so eine Aktion VORHER dreimal zu überlegen.
Beste Grüsse
Bjoern
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Und hier noch ein besonders beeindruckender Forumsbeitrag:
"Hypnose" gegen Panik - Forumsbeitrag von Tina |
Meine Mutter hat mich als (Stadt-)Kind sehr beeindruckt, als sie mir im Urlaub zeigte, wei man ein Huhn hypnotisiert. Sie hat es am Hals gepackt (und so eingefangen - hat sich einfach in die Nähe der Hühner gesetzt und gewartet, bis eines nahe vorbeilief aus Neugier), dann mit dem Finger von der Schnabelwurzel aus nach vorne solange über den Schnabel gestreicht, bis das Tier ganz ruhig wurde, der letzte Teil war besonders eindrücklich: das Huhn hat sich auf den Boden gelegt (auch Kopf und Schnabel auf dem Boden) und ist geblieben. Der ganze Vorgang, inklusive Fangen geschah sehr ruhig und ohne eine hektische Bewegung. Wenn sie das Huhn dann laut angesprochen hat oder in die Hände geklatscht, ist es wieder aufgewacht und weggegangen (sie hat mit das nur ein einziges mal gezeigt, weil sie fand das sei kein Spass). Nun macht mein Mann etwas Ähnliches (nur viel schwächer) mit dem Erpel, allerdings ohne ihn zu fangen, der kommt von selbst und lässt sich ruhig am Schnabel streicheln als hätte er das gerne (?), bleibt ganz versonnen stehen und geniesst (?), dann geht er einfach wieder. (Ist keine "Selbstbrütung" unser Erpel). Und als die Ente letztes Jahr fast abgeserbelt ist und wir sie künstlich ernähren mussten ein paar Tage lang, haben wir das auch ähnlich gemacht. Zu zweit gefangen (bereits aufgepasst, dass wir uns langsam bewegen und keine Hektik aufkommen lassen), solange ruhig gehalten bis sie sich völlig beruhigt hat (Körper zwischen die Knie, Hals in den Händen), behandelt, ruhig (DU musst sehr ruhig sein) wieder ausgelassen. Voilà.
Vielleicht klingt das für dich abgehoben oder auch martialisch, jedenfalls kannst du's probieren - die Alternative ist ja sonst eh nur eine zappelnde Ente zu behandeln.
Gruss Tina
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Die Mauser
Jugendmauser
Nachdem Entenküken ihren Flaum abgelegt haben, erfolgt nach 3 bis 6 Monaten die Jugendmauser.
Erst jetzt erscheint beim Erpel die Schwanzlocke, in Bayern auch Entenhackl genannt, und die Geschlechter sind eindeutig unterscheidbar.
Leider geht sie manchmal verloren, das heisst, auch Enten ohne Schwanzlocke können Erpel sein.
Vor der Jugendmauser kann man die Geschlechter nur an der Stimme unterscheiden.
Mauser
Erwachsene Enten mausern jährlich 2x, was mit einem Farbwechsel während dieser Zeit einhergeht. Später kann das neue Gefieder übrigens teils anders aussehen als zuvor.
Eine Laufente war komplett schwarz und schillerte in der Sonne herrlich smaragd- und saphirfarben. Mit jeder Mauser kamen immer mehr weiße bis hellbräunliche Flecken ins Gefieder, bis sie total gescheckt war.
Schwarze Erpel sehen aus als hätten sie eine Stockente im Stammbaum, der Brustflaum wird braun und fleckig, manche Enten sehen auch etwas struppig aus. Auch der Grünlack verschwindet vorübergehend, das ist normal.
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Die 1. Mauser erfolgt nach Abschluß der Hauptlegezeit im Sommer (irgendwie von Natur aus logisch, eine Mauser im Winter wäre tödlich).
In der Sommermauser werden die Feden vollständig gewechselt. Das geht nicht bei jeder Ente am selben Tag los, hat auch unterschiedliche Dauer und Intensität. Gesamtdauer etwa 60 Tage.
Die 2. Mauser folgt im Herbst und ist nicht so vollständig und langwierig.
Klar ist, daß in der Mauser ein höherer Energiebedarf besteht (z.B. geht wegen des fehlendes Federkleids mehr Körperwärme ab, die bei Enten sowieso deutlich höher ist bei Mensch, Hund & Katze ist). Das Mehr an Energiebedarf steuern unsere Enten über die Menge Futter, die sie fressen. Zu Zeiten der Mauser fressen sie mehr.
Bei ausgewogener und vielseitiger Ernährung überstehen die Enten den Gefiederwechsel ohne Probleme, es braucht also keine "Mauserhilfen" wie sie im Fachhandel angeboten werden, die helfen wahrscheinlich nur dem Hersteller. Enten überstehen die Mauser ohne Vitaminpillen, Schnaps oder Antidepressiva ;-)
Forumsbeitrag von Detlef |
Eigentlich sollte das Federkleid nach der Jugendmauser, also im 3.-4. Lebensmonat erst mal fertig sein. In nun 12 Jahren Entenhaltung habe ich es aber immer wieder erlebt, daß sich die Farben mit jeder Mauser durchaus etwas verändern können. Das läßt sich aber wohl nicht voraussagen. Im übrigen ist das bei weiblichen Enten nicht anders. Auch sie haben erst nach gut 3 Monaten ihr Erwachsenengefieder. Das heißt, bis dahin können sich die jetzigen Farben noch ändern (manchmal überraschend deutlich, vor allem bei Eltern aus unterschiedlichen Farbschlägen). Auch bei weiblichen Enten kann später jede Mauser eine kleine Farbänderung mit sich bringen. Kann! Muß aber nicht!
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Bestimmung der Geschlechter
Das Geschlecht von Laufenten lässt sich (ausser von speziellen Profis) zweifelsfrei erst nach der Jugendmauser, die im Alter von etwa 3 bis 6 Monaten stattfindet, bestimmen.
Erst jetzt erscheint beim Erpel die Schwanzlocke, in Bayern auch Entenhackl genannt, und die Geschlechter sind eindeutig unterscheidbar.
Leider geht sie manchmal verloren, das heisst, auch Enten ohne Schwanzlocke können Erpel sein.
Vor der Jugendmauser kann man die Geschlechter nur an der Stimme unterscheiden.
Der Erpel krächtzt leise, heiser & "sexy".
Die Ente hingegen plärrt laut, eindringlich und fordernd.
Beringen
Forumsbeitrag von Bernd
... auf die Frage, ob man Enten beringen soll. |
Den gewissenhaften Züchter erkennt Ihr daran, daß er die beringten Enten (Bundesringe Größe 13) zum fairen Preis verkauft und er sich überzeugt, ob der Käufer überhaupt die Voraussetzungen erfüllt. Manch ein Interessent ist im vergangenen Zuchtjahr ohne Enten von meiner Insel gegangen und für andere habe ich mir die Mühe gemacht umfangreich zu informieren, da sind 1 - 2 Stunden und mehr schnell vorüber.
Deswegen eine zusätzliche Bitte: Wer Enten züchtet sollte diese beringen um sie später bei der Auswahl von Zuchtpaaren unterscheiden zu können. Der Zuerwerb von Bruteiern trägt ein übriges dazu bei, Inzucht vorzubeugen. Auch diese Eier sollten gekennzeichnet werden und bei Kunstbrut getrennt schlüpfen und die Küken gekennzeichnet werden. Es gibt dafür spezielle mitwachsende Kükenringe für die Zeit bis die "Bundesringe" passen.
Ringe bekommst Du über den örtlichen Kleintierzüchterverein, dort nach dem "Ringwart" oder "Spartenleiter für Geflügel" fragen. Die Gemeinde/Stadtverwaltung nennt Dir die Adresse des Vereins. Wichtig ist es die Ringe zum richtigen Zeitpunkt anzubringen (am besten vom Fachmann mal zeigen lassen), an einem Tag gehen sie noch vonn allein ab, drei Tage später gehen sie manchmal nicht mehr über das Fußgelenk. Die Ringgröße ist 13 zu kleine Ringe werden später zu eng, bei zu großen Ringen besteht die Gefahr, dass die Enten damit hängen bleiben. Man kann natürlich, wenn man nicht auf Ausstellungen geht, über den Fachhandel fortlaufend nummerierte Ringe beziehen, die tun es zu Unterscheidung auch.
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Flügel stutzen
Immer wieder kommt die Frage auf, ob und wie man Enten die Flügel stutzen kann bzw. soll.
Ich denke, dass ein Stutzen der Flügel nur in den allerseltensten Fälen nötig oder sinnvoll ist.
Meist wird argumentiert, dass die Tiere sonst abhauen könnten.
Da wird nicht drüber nachgedacht den Zaun zu erhöhen, oder der Ente mal eine Chance zur Eingewöhnung zu geben. Nein, wenn sie nicht funktioniert wie geplant, dann soll eben gestutzt werden.
Von der Ente aus gesehen kann 1 Meter Zaun alles sein (Ente ist zufrieden und bleibt wo sie ist) oder nichts (Ente hat Angst/Panik, draussen ist es schöner/Wasser/Geschlechtspartner usw.).
Und ausserdem sollte man bedenken, dass eine Ente mit gestutztem Flügel bei Gefahr auch nicht mehr richtig flüchten kann.
Wenn wirklich alle anderen Mittel ausgeschöpft sind und die Ente dennoch nicht im Grundstück zu halten ist, oder ihr ausserhalb grosse Gefahren wie z.B. eine verkehrsreiche Strasse drohen, nur dann sollte man ans Stutzen denken.
Der Federkiel ist am unteren Ende durchblutet und mit Nerven versehen - zu weit unten geschnitten ist das Flügelstutzen also einwandfrei Tierqälerei und damit sogar strafbar. Deshalb gibts eine Methode, die das Problem elegant umgeht und auch optisch besser ist.
Man macht das nur an EINEM Flügel, das genügt. Und bitte beachtet auch, dass das Durchtrennen der Federkiele nicht nötig ist. Durch die offenen Kiele kann Schmutz eindringen, was Infektionen zur Folge haben kann!
Und viele Leute verstehen unter Flügel stutzen nicht das Schneiden der Federn, ich habe hier sowohl Bücher in denen dies beschrieben wird, als auch schon Tiere gehabt (Graugänse) bei denen der Flügel am äusseren Ende amputiert war.
Dies wird in der Regel bei Jungvögeln mit dem Seitenschneider durchgeführt und ist meiner Ansicht nach sowohl von der Ausführung her eine Sauerei als auch später ein sehr trauriger Anblick, wenn man die Tiere mit ihrem verstümmelten Flügel schlagen sieht.
Laufis und Kinder
Definition einer Ente: Vorne frisst, hinten scheisst ;-)
Trotzdem entstehen normalerweise keine Probleme, wenn der Auslauf gross genug ist (s.o.). Entenkot ist nicht besonders ekelhaft und leicht abzuwischen/waschen. Ein kleiner Regenguss bringt alle Hinterlassenschaften zum Verschwinden.
Laufis und andere Tiere
Probleme sind nur für Hunde bekannt. Mit allen anderen Tieren vertragen sich Enten gut bzw. haben schnell die Oberhand. Allerdings kann es Probleme geben, wenn der Stall geteilt werden soll, z.B. mit Gänsen.
Aggressive Enten - Forumsbeitrag von Detlef |
Hallo, Klaus!
Schön, mal wieder von Dir zu hören! Ja, unser erster Erpel war sehr streng mit uns und den Katzen. Auf dem größten Kater trampelte er immer herum und zerrte ihn gleichzeit an den Ohren. Das Bild muß man sich vorstellen: Der Kater lag flachgestreckt im Gras und wurde immer noch flacher! Man hatte den Eindruck, als ob der Erpel das blöde Katzenvieh (Katharina: das ist "O-Ton" Erpel, gell!) vollständig in den Boden stampfte. Dabei glaubte der Kater wohl nur, den erpeligen Naturgewalten zu entgehen, wenn er sich nur dünn genug machte.
Vor lauter Lachen versäumten wir es fast immer, dem Kater zu Hilfe zu eilen. Er wehrte sich nur ein einziges Mal. Nämlich als der Erpel ihn in seine (entschärften) Kronjuwelen biß. Da hat er ihm eine gewischt. War aber ein harmloser Schwinger. Den Erpel hat das nicht davon abgehalten, den Kater auch fürderhin zur Flunder zu machen.
Ja und auf uns Menschen, speziell auf Renate im Morgenrock, hatte er es auch d.ö. abgesehen. Er sauste häufig hinterher und schnappte und zerrte an den Klamotten. Drehte man sich zu ihm um, stoppte er seine Raserei so abrupt, daß er in höchste Gleichsgewichtsnöte verfiel. Der Lulatsch hatte zu tun, seinen langen Körper auszupendeln, um nicht der Länge lang hinzufallen. Ein Bild zum Schießen! Man stelle sich vor, wie der Erpelschwanz mit der schönen großen Ringellocke mehrfach von hinten nach vorn durch die Beine pendelt und gleichzeitig der Erpelkopf jeweils die ausgleichende Gegenbewegung versucht. War die Schwanzlocke vorn zwischen den Beinen, war der Kopf weit hinten, war die Schwanzlocke wieder hinter den Beinen, ging der Kopf weit nach vorn. Nach etlichen dieser äußerst gefährlich aussehenden Schwankungen, gelang es der Comic-Figur von Erpel, wieder zur üblichen stabilen, aufrechten und respekteinflößenden Haltung zurückzufinden. Und Schwamm drüber!
Er lebe hoch in seinem Entenhimmel, unser guter alter Willi "The Conqueror"!
Es grüßt Dich
Detlef
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Rasen
siehe Kinder
Alter
die älteste mir bekannte Ente wurde 12 Jahre alt, in der Literatur ist von einzelnen Fällen mit 20 Jahren die Rede.
Jahresablauf
Februar & März |
Beginnente Territorialität Absonderungen der Brutpaare Wahl des Brutplatzes Zeit der schlimmsten Rivalität |
April | Nestbau |
Mai | Eiablage |
Juni | Jungenaufzucht |
Juli | Mauser ins Schlichtkleid |
August | Sommeransammlung der Jungenten |
September | Beginn der Mauser ins Prachtkleid / Brutkleid |
Oktober & November | Balz und beginnente Paarbildung |
Dezember & Januar | Winterliche Ruhephase |
Winter
Laufenten sind im Prinzip sehr winterhart. Auch bei Temperaturen unter -15°C sind sie lieber im Freien, als im Stall zu hocken (Ausnahmen bestätigen die Regel :-).
Gefiederpflege
Sehr wichtig ist im Winter eine frei zugängliche Wasserfläche, die zur Gefiederpflege gebraucht wird.
Nur gepflegtes Gefieder besitzt die erforderliche isolierende Wirkung.
Da ausserdem die Temperatur in fliessendem (offenem) Wasser meist höher ist als an Land, halten sich unsere Enten im Winter am liebsten den ganzen Tag im Bach auf.
Stall
Wie schon im Kapitel "Stall" aufgeführt, muss die Behausung zugfrei und trocken sein. Im Stall wird kein Trinkwasser angeboten und öfter als im Sommer neu eingestreut. Es ist gut, wenn der Stall isoliert ist, am wichtigsten ist die Isolierung nach unten. Andererseits sollte der Stall nicht zu warm sein, dass der Temperaturunterschied nach draussen nicht zu gewaltig ist.
Haben die Quaker mal einen Tag keine Lust auf Ausflug weil das Wetter zu schlecht ist, sollte in ihrer Hütte soviel Platz sein, dass ihnen die Decke nicht auf den Kopf fällt.
Wege
Durch tiefen Schnee laufen nicht nur Laufis ungern. Da sie in der Regel feste Routen haben (Stall - Futter - Wasser - Bach), freuen sie sich sehr darüber, wenn man ihnen ihre Laufbahn schneefrei hält.
Trinkwasser
Eisfreies Trinkwasser sollte ständig zur Verfügung stehen. Wer keinen Tränkenwärmer hat (gekauft oder leicht selbst zu gebasteln), der stellt zweimal am Tag einen Eimer handwarmes Wasser hin. Zum Problem kann die Umgebung der Trinkstelle werden, wenn die Watschler mit dem Trinkwasser spritzen und sich an der Stelle langsam ein Eispanzer bildet.
Und hier noch ein Beitrag aus der Hühnerliste
... zum Thema Tränkenwärmer McGuiver. |
Ich habe vorgestern, als ich sah, daß die Hühner das Eis in der Tränke nicht lutschen können, einen Supertränkenwärmer gebaut.
Ich habe eine alte Bremsscheibe auf den Boden im Auslauf gelegt, darunter ein paar Kiesel. Dann ein Teelicht rein und die Tränke darauf.
Die Kiesel sind da damit Luft an das Teelicht dringt. Ein standfestes Stövchen also. Das Teelicht brennt etwa 4,5 Stunden. Ich hatte ihnen um 9.00 Uhr frisches Wasser gegeben, um 13.30 geht dann das Stövchen aus,
das hat bei einigen Minusgraden gereicht, das Wasser bis zum Feierabend um 16.15 eisfrei zu halten.
Kann ich nur empfehlen. Als Tränke habe habe ich den Sommerkeramiktopf gegen einen Winterkochtopf getauscht. Mit dem Abstand des Teelichts vom Topf kann ich einstellen zwischen "grade eisfrei" bis "leicht dampfender Hühnertee".
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Futter
Das Futter wird etwas abseits vom Wasser aufgestellt, sodass die Enten es nicht nass machen können und es zu einem Klumpen gefriert. Ein Dach drüber schadet nicht wenn Schnee fällt, ausserdem am besten immer nur eine Tagesration zur Verfügung stellen.
von Bernd Ullrich am 16.12.2002 |
Wassergeflügel ist auch bei großer Kälte auf Wasser angewiesen. Es reicht aber durchaus aus, wenn sie an solchen kalten Tagen frühmorgens und noch einmal ca. 1 Stunde bevor es dunkel wird etwas Wasser (nicht zu warm, handwarm reicht!)zur Verfügung haben zum Trinken und auch zur sehr wichtigen (!)Gefiederpflege. Das Futter darf man keinesfalls einweichen, es sollte am besten energiereiches Körnerfutter angeboten werden (z.B. den Weizenanteil etwas erhöhen, ein paar Haferflocken oder gequetschter Hafer sind auch gut, Hafer aber nicht in ganzen Körnern füttern, da wird er nicht verdaut und wird noch keimfähig wieder ausgeschieden). Auch mit Weissbrot sollte man bei Frost aufpassen, nicht mehr füttern, als soofort verzehrt wird. Futterpellets machen nur einen Sinn, wenn diese im Winter nicht mass werden und nicht einfrieren können. Die Kälte selbst macht den Tieren nichts aus. Die Tiere fressen genug, sie verhungern nicht, wenn ihnen Futter angeboten wird, irgendwann fangen sie alle wieder an zu fressen nach dem ersten Schnee- und Eisschock. Es sollte über Nacht kein Futter zur Verfügung stehen, das ist die sicherste Art sich im Winter eine vermehrungsfreudige Rattenkolonie zuzulegen. Deshalb füttere ich am Nachmittag um 15.00 Uhr das letzte Mal und nur so viel, wie sofort verzehrt wird. Allerdings habe ich ca. 100 Stockenten als Wintergäste, da bleibt ehe nichts übrig!
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Es wird des öfteren berichtet, dass die Enten bei einem Kälteeibruch zum Winteranfang ein, zwei Tage keinen Appetit haben. Das sollte sich aber wirklich auf wenige Tage beschränken, andernfalls stimmt was nicht ...
Ente friert
Dass Enten frösteln, wenn sie morgens aus dem warmen Stall kommen, ist verständlich. Unsere laufen erst mal ein paar Schritte, setzen sich dann hin und ziehen das Fahrwerk ein. Dann geht es in Etappen zum Bach. Nach kurzer Zeit haben sie sich dann an die Aussentemperatur gewöhnt und laufen auch normal.
Nicht alle Enten sind jedoch gleich, manche frieren früher, andere halten mehr aus. Wenn aber eine Ente zittert, dann ist es entweder wirklich kalt (unter -15º) oder sie hat ein Problem, um das man sich kümmern muss. Wenn nicht eine Krankheit vorliegt (--> Tierarzt !), dann ist vielleicht das Gefieder nicht in Ordnung ( Parasiten?) oder der Allgemeinzustand (Ernährung) schlecht.
Enten können auf dem Eis festfrieren. Deshalb sollte man darauf achten, dass sie nicht auf dem zugefrorenen Teich herumliegen. Wenn bei Schnee und Regen sich ein Eispanzer auf dem Gefieder bildet, dann liegt es meist daran, dass sie nicht ausreichend und regelmäßig Wasser zur Gefiederpflege zur Verfügung hatten.
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